Hochschulwinterkurs 2012

Hochschulwinterkurs 2012

Hochschulwinterkurs für DAAD-Stipendiaten 
„Mein Leipzig lob‘ ich mir…“ 
vom 9. Januar – 18. Februar 2012

 „Mein Leipzig lob‘ ich mir“? Was veranlasste Goethe zu derartig positiven Worten über eine deutsche Stadt? Warum trägt der Hochschulwinterkurs 2012 diesen Namen? Dies waren zwei der zahlreichen Fragen, die sich 69 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 13 Ländern stellten, als sie am 9. Januar 2012 zu ihrem Sprach – und Landeskundekurs bei interDaF am Herder-Institut der Universität Leipzig anreisten. So galt es, sich in den nächsten Wochen auf die Suche nach einer Antwort zu begeben.

Die Mehrheit der Teilnehmer - fast ausnahmslos Stipendiaten des Deutschen Akademischen Austauschdienstes -  kamen von der sommerlichen Südhalbkugel aus Australien, Argentinien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Neuseeland, Peru und Simbabwe, um ihre Sommerferien im frostigen, bisweilen bitterkalten, deutschen Winter zu verbringen. Sofort heimisch fühlen konnten sich dagegen die Studierenden aus Italien, Japan, Kanada, Russland und der Ukraine, denen das Wetter fast gewohnte winterliche Temperaturen bot.

So groß die Zahl der Teilnehmer, so individuell und besonders fielen die Erwartungen an Land, Stadt und Kurs aus. Einige Studierende verbrachten erstmals einen Aufenthalt in Deutschland, andere kamen, um ihre Kenntnisse der deutschen Sprache sowie den Einblick in die kulturelle Vielfalt und Geschichte – besonders des wiedervereinten Deutschlands – zu vertiefen und zu aktualisieren.

Der von vielen Studierenden gehegte Wunsch nach einem weiteren Aufenthalt, z.B. bei einem Master-Studium bzw. einer Doktorarbeit im deutschsprachigen Raum, aber auch das allgemeine Interesse an Deutschland und berufliche Gründe führten zu einer angeregten interessierten Kursatmosphäre. Erfreut begrüßten sie Herrn Dr. Poller, den Vorsitzenden des Akademischen Auslandsamts der Universität Leipzig, der den Studierenden Mut für eine erste oder erneute Bewerbung beim DAAD zusprach. Offene Fragen beantwortete er kompetent und weckte bei vielen den Wunsch nach einem weiteren Deutschlandaufenthalt.

Die Studierenden besuchten den „Tag der offenen Tür“ der Universität Leipzig, um sich über das breitgefächerte Angebot der Universität Leipzig und den deutschen Studienalltag  zu informieren. Interessierte Teilnehmer machten sich auch im Rahmen einer Projektarbeit auf den Weg ins Studienland Deutschland. Zu großer Bedeutung im Kurs avancierte die Moritzbastei, der berühmte Studentenclub der Stadt. Die gute Stimmung beim geselligen Miteinander wurde von der Moritzbastei begleitet, in deren Disko schon fast „traditionell“ jeden Mittwoch gefeiert und getanzt wurde.

 „Sind die Deutschen wirklich so kalt?“. „Was steckt tatsächlich hinter dem Konzept der deutschen Pünktlichkeit?“ Ausgehend von eigenen interkulturellen Erfahrungen warfen die Studierenden mit Herrn Prof. Steinmann einen wissenschaftlichen Blick auf Vorurteile zwischen den Kulturen. Herr Dr. Grabic ging in seinem Vortrag über die „Leipziger Notenspur“ auf die musikalische Tradition der Stadt ein. Ein besonderer Dank gilt Frau Prof. Nagelschmidt, die den Studenten die neuere und neuste  deutsche Literatur durchstreifte. 

Entdeckungen wurden durch Exkursionen nach Dresden, Weimar, Berlin und zahlreiche kulturelle Veranstaltungen abgerundet. Das sächsische Erzgebirge empfing den Kurs mit einem kristallklaren Wintertag und Neuschnee in seinem weißen Zauberland.

Die Höhepunkte im Kurs waren zahlreich. Hier sei der Besuch des Leipziger Gewandhauses erwähnt, welches klanggewaltig und mit großem Orchester Richard Strauß und Arnold Schönberg interpretierte. Zum interDaF-Fasching verkleideten sich Studierende  zu grünen Wesen, Kühen, Hippies und legten Kriegsbemalung an. Auch Cupido, der römische Liebesgott, flog ein und verschoss seine Pfeile. Der Spaß war garantiert. Während „Hands“, die aktuelle Show des Krystallpalastes in die unbekannte Welt eines deutschen Varietés entführte und sein Publikum verzauberte, reisten zum farbenfrohen Länderabend alle gemeinsam in zwei Stunden um die Welt. Nach sechs intensiven Kurswochen spiegelten die Projektpräsentationen die Erlebnisse und Erfahrungen in kreativen, spielerischen Aufführungen wider und hinterließen unvergessliche Momente.

Die Teilnehmer reisten mit unzähligen Erinnerungen und gut vernetzt nach Hause in die Welt. Sie tragen in sich ihre eigene lebendige, individuelle Interpretation des alten Goethe-Wortes „Mein Leipzig lob‘ ich mir…

Alles Gute!

Auf ein baldiges Wiedersehen!

Maren Eick

Kursleiterin